Die Genossenschaftliche FinanzGruppe, zu der unser Institut gehört, folgt einem Nachhaltigkeitsleitbild. Darin sind Ansprüche für das Nachhaltigkeitsengagement der Gruppe formuliert. Die Ziele sind ehrgeizig und reichen weit in die Zukunft. Zwar sind noch nicht alle Aspekte in unserem Haus abschließend geklärt, aber die Richtung ist gesetzt. Wir stellen uns den Ansprüchen künftiger Generationen und werden konkrete Maßnahmen ableiten, mit denen wir unseren Beitrag zu Nachhaltigkeit in der Region und in der FinanzGruppe leisten können. Wie diese genau aussehen, darüber werden wir Sie kontinuierlich informieren und die Maßnahmen Schritt für Schritt umsetzen. Hier finden Sie das Leitbild der Genossenschaftlichen FinanzGruppe im Wortlaut:

Nachhaltigkeitsleitbild der Genossenschaftlichen FinanzGruppe

Nachhaltig wirtschaften für Menschen, Umwelt und Regionen

Die als Weltkulturerbe von der UN anerkannte Genossenschaftsidee verbindet seit ihrer Entstehung vor über 170 Jahren wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlich nachhaltigem Handeln. Die Kraft unserer Gruppe basiert auf gemeinsamen genossenschaftlichen Werten sowie einer Kultur der Offenheit und der Transparenz. Wir fördern den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft und handeln zusammen mit unseren Kunden, Mitgliedern und Mitarbeitenden in Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft: Für Menschen, Umwelt und Regionen.

Unser Selbstverständnis: Warum wir handeln

Wir übernehmen Verantwortung

Die internationale Staatengemeinschaft hat sich mit den UN-Nachhaltigkeitszielen (sog. Sustainable Development Goals oder kurz SDGs) und dem Pariser Klimaabkommen ambitionierte Ziele für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt. Die globalen Aufgaben erfordern rasches, konsequentes und zielgerichtetes Handeln aller relevanten Akteure aus Politik und Verwaltung sowie aus Realwirtschaft und Finanzwirtschaft. Aber auch jeder Einzelne ist gefordert.

Wir gestalten den Wandel mit

Nachhaltigkeit gehört seit jeher zur DNA der Genossenschaften. Als bedeutende Säule der Finanzwirtschaft übernehmen wir, die Genossenschaftliche FinanzGruppe, Verantwortung, den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft mitzugestalten. Wir wollen unseren Beitrag zur Erreichung des Klimaschutzes und der UN-Nachhaltigkeitsziele verstärken.

Wir unterstützen unsere Kunden und Mitglieder

Ausgangspunkt unseres Handelns ist unsere dezentrale Struktur. Unsere regionalen Mitgliedsinstitute sind fest in das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben vor Ort eingebunden. Sie sind prädestiniert, den Dialog über eine nachhaltige Unternehmensführung aktiv voranzubringen. Neben ökonomischen Zielen stehen sowohl ökologische Themen wie die Unterstützung des Wandels der Wirtschaft hin zu klimaverträglichen Geschäftsmodellen als auch soziale Fragestellungen im Fokus. Dazu gehören gleichwertige Lebensbedingungen in den Regionen, finanzielle Teilhabe und Integration sowie gesellschaftliche Chancengerechtigkeit. In der Gesellschaft kommt der Förderung der Vermögensbildung und der finanziellen Bildung eine wichtige Rolle zu.

Wir fördern unsere Mitglieder

Im Rahmen unseres genossenschaftlichen Förderauftrages unterstützen wir unsere Kunden und Mitglieder auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft.

Unser Weg: Wie wir handeln

Transformation und Innovation

Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Innovationskraft der Genossenschaftlichen FinanzGruppe und unserer Kunden und Mitglieder zu stärken sowie wirksame Anreize für nachhaltige Innovationen zu setzen. Wir wollen einen signifikanten Beitrag zur Förderung nachhaltiger Lebensgrundlagen in den Regionen und einer klimafreundlichen Wirtschaft leisten.

Maßnahmen im Geschäftsbetrieb

Im eigenen Geschäftsbetrieb ergreifen wir bereits zahlreiche Maßnahmen zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und der Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen, wie etwa die Digitalisierung von Prozessen oder die Umsetzung neuer Konzepte für Mobilität und Gebäudewirtschaft. Künftig sollen die Mitgliedsinstitute etwa durch Unterstützungsleistungen ihrer Verbände noch besser befähigt werden, ambitionierte Nachhaltigkeitsziele umsetzen zu können. Ziel ist die Klimaneutralität des Geschäftsbetriebs.

Nachhaltigkeit im Kerngeschäft

In unserem Kerngeschäft verankern wir die Prinzipien für verantwortliches Banking des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Unser Ziel ist die Erfassung und Berücksichtigung der CO2-Emissionen bei der Kreditvergabe.

Auch beim Management unserer Eigenanlagen und in der Gesamtbanksteuerung berücksichtigen wir alle wesentlichen Nachhaltigkeitskriterien.

Was wir zusätzlich noch machen

Wir richten unser Eigengeschäft sukzessive an Nachhaltigkeitsaspekten aus und ziehen nachhaltige Anlagemöglichkeiten konventionellen vor. Unseren Eigenbestand lassen wir rgelmäßig dahingehend überprüfen. Weiterhin analysieren wir Möglichkeiten, unseren Kunden nachhaltige Produkte anbieten zu können -– sowohl durch uns selbst als auch durch unsere Kooperationspartner. Kredite an Staaten und Unternehmen werden grundsätzlich nicht vergeben. Sollte im Einzelfall eine Finanzierung an einen Selbständigen oder Freiberufler in Frage kommen, berücksichtigen wir die Ausschlusskriterien: Haupteinnahmequelle aus ESG-Kontroversen, Geächtete Waffen, Kohleförderung, Kohleproduzenten und Nuklearwaffen.

Ein weiteres Ziel unserer Eigenanlagen ist es, den Anteil von nachhaltigen Investments zu erhöhen. Bei der Auswahl von einzelnen Finalprodukten werden folgende Ausschlusskriterien angewendet:

Unternehmen:

  •  Rüstungsgüter >10% Umsatz aus Herstellung und/oder Vertrieb / (geächtete Waffen >0%: Waffen nach dem Übereinkommen über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Antipersonenminen und über die Vernichtung („Ottawa-Konvention“), dem Übereinkommen über das Verbot von Streumunition („Oslo-Konvention“) sowie B- und C-Waffen nach den jeweiligen UN-Konventionen (UN BWC und UN CWC).
  • Tabakproduktion >5%
  • Kohle >30% Umsatz aus Herstellung und/oder Vertrieb
  • Schwere Verstöße gegen UN Global Compact (ohne positive Perspektive):
    • Schutz der internationalen Menschenrechte
    • Keine Mitschuld an Menschenrechtsverletzungen
    • Wahrung der Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Kollektivverhandlungen
    • Beseitigung von Zwangsarbeit
    • Abschaffung der Kinderarbeit
    • Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Erwerbstätigkeit
    • Vorsorgeprinzip im Umgang mit Umweltproblemen
    • Förderung größeren Umweltbewusstseins
    • Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien
    • Eintreten gegen alle Arten von Korruption

Staatsemittenten:

Schwerwiegende Verstöße gegen Demokratie- und Menschenrechte (Auf Grundlage der Einstufung als „not free“ nach dem Freedom House Index oder gleichwertiger ESG-Ratings)

Nachhaltige Produkte

In der Genossenschaftlichen FinanzGruppe hat sich über die Verbundpartner bereits frühzeitig ein Angebot an nachhaltigen Produkten etabliert. Dieses soll sukzessive auf Aktiv- und Passivseite etwa durch Nachhaltigkeitskredite, entsprechende Spar- und Anlageprodukte (Wertpapier- und Einlagenprodukte) sowie andere Bankdienstleistungen ausgebaut werden. Damit einhergehend werden die entsprechenden Produkte einem breiten Kundenkreis aktiv im Rahmen jeder Genossenschaftlichen Beratung angeboten. Es ist unsere Ambition, das Bewusstsein unserer Kunden für Nachhaltigkeitsaspekte in der Geldanlage und anderen Finanzgeschäften zu erhöhen.

Regionalität und Mitgliederförderung

Nachhaltige regionale Wirtschaftsstrukturen leisten einen bedeutenden Beitrag zur Bewältigung der globalen Herausforderungen, denn diese erweisen sich als widerstandsfähig in Krisensituationen, sichern Wohlstand, Arbeitsplätze und Lebensqualität in den Städten und Gemeinden. Als Genossenschaftliche FinanzGruppe sind wir in den Regionen aktiv und heimatverbunden – und damit prädestiniert, gemeinsam mit unseren Stakeholdern nachhaltige Entwicklungen in den Regionen aktiv zu unterstützen.

Unterstützung regionaler Initiativen

Wir fördern auf lokaler Ebene zukunftsfähige Projekte. Die genossenschaftliche Rechtsform bietet eine sehr gute Voraussetzung hierfür. So fördern wir die regionale Versorgung im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements, wie zum Beispiel Bürgerenergiegenossenschaften. Regionalen Initiativen bieten wir Raum und Plattformen der Vernetzung und Finanzierung, um deren Beiträge zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens und den SDGs zu unterstützen.

Einbeziehung der Mitglieder

Die bestehenden Strukturen der Mitgliederbeteiligung bauen wir mit Blick auf Nachhaltigkeitsthemen gezielt aus. Wir binden unsere Mitglieder aktiv, etwa im Rahmen von Dialogformaten, in die Weiterentwicklung unseres Nachhaltigkeitsengagements ein.

Kooperation und Partnerschaft

Das genossenschaftliche Modell der Kooperation ("Was einer allein nicht schafft, schaffen viele") bringen wir nutzenstiftend in den Kontext der Nachhaltigkeit ein. Primärbanken und spezialisierte Verbundunternehmen bilden ein leistungsstarkes genossenschaftliches Ökosystem mit regionaler Prägung. Wir als rechtlich selbstständige Genossenschaftsbanken entwickeln zusammen mit unseren Verbundpartnern Konzepte und Lösungsbeiträge passgenau für die Regionen.

Nachhaltigkeit als gemeinsames Entwicklungsziel

Nachhaltigkeit ist ein Entwicklungspfad, den wir im Sinne eines fairen Interessenausgleiches partnerschaftlich mit unseren Kunden, Mitgliedern und Mitarbeitenden beschreiten und weiter vorantreiben wollen.

Aufnahme externer Impulse

Wir beziehen Beiträge von externen Stakeholdern in die Weiterentwicklung unseres Nachhaltigkeitsengagements ein. Es ist uns wichtig, regelmäßig auch Impulse von außen für unsere Nachhaltigkeitsarbeit aufzunehmen. Daher fördern wir einen fortwährenden Austausch mit gesamtgesellschaftlichen Akteuren und verschiedenen weiteren Säulen des Genossenschaftswesens.

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